Anlässlich des diesjährigen Weltgesundheitstages gibt Susanna Karawanskij, Präsidentin der Volkssolidarität, zu bedenken: „Gesundheit ist Menschenrecht, doch die Verteilung von gesundheitlichen Risiken und Chancen ist nicht gerecht.“
Vielfältige Einflussfaktoren
Innerhalb von Deutschland gibt es laut Robert Koch-Institut (RKI 2021) noch immer ein Gefälle verschiedener gesundheitlicher Dimensionen, die beispielsweise subjektive Gesundheit, depressive Symptomatik oder gesundheitsförderliches Verhalten einschließen. Günstige Voraussetzungen haben dabei unter anderem Menschen mit hohem sozioökonomischem Status.
Weltweit sind die Unterschiede noch viel drastischer, wie Susanna Karawanskij beschreibt: „Es macht einen großen Unterschied, ob ein Mensch oder eine Menschengruppe Zugang zu formaler Bildung, funktionierender Infrastruktur oder sauberem Trinkwasser hat; ob ein Leben in Frieden möglich ist.“
Hier zeigt sich, dass sich das Thema Gesundheit durch alle Bereiche zieht. Mit dem Konzept von Health in all Policies (WHO 1986) sollen gesundheitsbezogene Aspekte in allen Bereichen politischer Entscheidungen als Voraussetzung für eine gelingende Gesundheitsförderung verankert werden. Dabei ist Gesundheit mehr, als nur nicht krank zu werden: Die Weltgesundheitsorganisation beschrieb bereits 1978 die Auffassung, dass Gesundheit den Zustand körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens darstellt.
Solidarität statt Konkurrenz
Susanna Karawanskij weiter: „Die Pandemie zeigt uns besonders deutlich die Ungleichheit zum Beispiel bei der Kapazität von Impfstoffen, Corona-Tests und Beatmungsgeräten in den verschiedenen Regionen der Welt. Die Verteilung gesundheitsbezogener Ressourcen muss entsprechend der Bedürfnisse und nicht der finanziellen Möglichkeiten erfolgen. Das gilt für Deutschland und die Welt. Die Rahmenbedingungen müssen so angepasst werden, dass gesundheitliche Chancengleichheit für alle besteht.“