Liebe Freundinnen und Freunde der Volkssolidarität in Brandenburg,
ich sitze gerade auf der Veranda und schaue in den schönen Garten, der mit all seinen Frühlingsdüften lockt. Jetzt wäre ja die Zeit, Freunde einzuladen, einen Plausch zu machen oder andere schöne Dinge zu tun. Aber all dies darf nicht sein, wir stecken mitten in der Corona-Pandemie. Unsere Verbindungen mit unserem vertrauten Umfeld sind begrenzt. Zum Schutz aller. Unsere Familien und Freunde werden auf eine harte Probe gestellt. Das klappt mit viel Phantasie und Geduld. Aber es tut nicht selten weh.
Es gibt viele Menschen unter uns, denen diese Zeit das Äußerste abverlangt. Die Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen in der Volkssolidarität stoßen bei ihrer Arbeit täglich an die Grenzen des Zumutbaren. Manchmal ist es für sie kaum auszuhalten. Dafür, dass sie dennoch alles geben und die ihnen anvertrauten Seniorinnen und Senioren, ihre Patienten und Klienten nicht im Stich lassen, möchte ich allen an dieser Stelle herzlich Dank sagen.
Oft haben wir dabei das Gefühl: Unsere Möglichkeiten sind begrenzt, und natürlich ist unmittelbare Solidarität recht schwierig, wenn gleichzeitig die Aufforderung gilt, soziale Kontakte auf das Nötigste zu beschränken. Aber wenn wir erfahren, wo welche Hilfe genau gebraucht wird, können wir, die wir die Zeit haben, uns vielleicht nützlich machen. Sei es bei der Lebensmittel- und Medikamentenversorgungen oder beim Nähen eines Mundschutzes. Wir können Kindern Geschichten am Telefon vorlesen oder die Menschen anrufen, die in dieser Zeit ganz allein sind.
Große Achtung habe ich in diesen Tagen vor der Arbeit unserer Pflegekräfte, BetreuerInnen und ErzieherInnen. Sie müssen Entscheidungen fällen, die neu und außergewöhnlich sind. Da liegen auch manchmal die eigenen Nerven blank. Mein Ratschlag: Verschließen Sie die Probleme nicht in sich, reden Sie miteinander. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sein Herz auszuschütten, sondern ein Zeichen von Vertrauen. Ich habe Vertrauen in Ihre Arbeit.
Bleiben Sie alle gesund in diesen Zeiten, achten Sie auf sich und die Menschen, um Sie herum.
Beste Grüße,
Ihre Verbandsratsvorsitzende
Bettina Fortunato